„Herr, sei gelobt, weil Du mich erschaffen hast“ - Bildungstag in Maria Stern

Ein Bericht von Pia Kracht, Gemünden OFS Bamberg-Montanahaus.

Dieser Dank der hl. Klara von Assisi, den sie nach 28 Jahren geduldig ertragener Krankheit ihrem Schöpfer auf dem Sterbebett aussprach, war als Jahresmotto des Region Bayern auch thematischer Mittelpunkt des Bildungstag des OFS am 14.03.2015 im Kloster Maria Stern in Augsburg.

Zunächst feierten die 26 Teilnehmer aus ganz Bayern in der Klosterkirche einen Gottesdienst, bei dem der Zelebrant, Pater Siegbert , statt einer Predigt zum gemeinsamen Bibelteilen des Evangeliumstextes einlud: Beim Betrachten des Schriftworts vom betenden Zöllner und Pharisäer in der Synagoge wurde deutlich, dass der Pharisäer im Dankgebet für seine moralische Überlegenheit nicht Gott zum Mittelpunkt macht, sondern sein eigenes Ich. Ganz anders der Zöllner, der sich demütig unter die Gnade Gottes stellt.

Die sich an die Eucharistiefeier anschließende Vorstellungsrunde im Seminarraum wurde mit der Frage verknüpft, was jeder Teilnehmer an seiner lokalen OFS Gruppe besonders schätzt: Gemeinschaft zu sein in der Verschiedenheit der einzelnen Persönlichkeiten und Meinungen; eine Heimat und Familie, bei der man Kraft tanken kann; die nach außen aktiv wird, aber auch ihre alten und kranken Mitglieder nicht vergisst waren die Aspekte, die am häufigsten genannt wurden.

Aktuelle Informationen, insbesondere zu den anstehenden Neuwahlen in der Region, dem Eufratreffen in Altötting , dem neuen Flyer des OFS Bayern sowie die Möglichkeit, Fragen zu stellen rundeten den Vormittag ab.

Gestärkt durch ein von den Klosterschwestern zubereitetes Mittagessen konnten die Teilnehmer mittels eines Kurzfilmes in Leben und Spiritualität der hl. Klara eintauchen.

P. Franz-Maria EndresDie sich nun in der Kirche der hl. Klara in Assisi befindende Kreuzikone von San Damiano mit ihrer Detailfülle brachte Pater Siegbert anhand von Lichtbildern näher. Mit Blick auf die „Leibhaftigkeit“ des als Auferstandenen gezeigten Christus, der aber auch ganz Mensch war, folgte eine durch Gesang und Gedichte bereicherte meditative Betrachtung der eigenen Leiblichkeit als Schöpfung Gottes. Die eigene Körperlichkeit mit ihren unterschiedlichen Talenten anzunehmen und im Sinne des Schöpfers zu gebrauchen z.B. mit Händen, die zart berühren und segnen, statt Stacheldrahtzäune zu flechten muss Grundhaltung unseres Lebens sein.

Vor dem in der Klosterkirche ausgesetzten Allerheiligsten bestand dann die Möglichkeit zur stillen Anbetung. Wie im Flug verging im Anschluss daran die Zeit bei Kaffee, Kuchen, Klavierklängen und intensivem Gespräch.

Nach einem meditativen Tanz zum Sonnengesang als Lob für die ganze Schöpfung sowie einem Text, der für die Vielfalt des Geschöpfes „Mensch“ dankt, tauschten sich die Teilnehmer noch zu der Frage aus, inwieweit sie sich und den anderen als Schöpfung Gottes wahrnehmen: Es zeigte sich, dass die eigene Geschöpflichkeit oft erst in Grenzsituationen wie einer Krankheit bewusst wird. Den anderen als Geschöpf Gottes gilt es zu respektieren, auch wenn dessen Handeln oft nur mit einem segnenden Gebet begegnet werden kann.

Mit dem Dank an die Teilnehmer sowie das Vorbereitungsteam für die guten Impulse und die Organisation endete der Bildungstag.

       Pia Kracht, Gemünden OFS Bamberg-Montanahaus

Bild von Wikimedia Commons